Müdigkeit bei ME/CFS

Warum der Begriff der Müdigkeit bei ME/CFS irreführend und verharmlosend ist

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Eine schlafende Person unter einer Decke

Der Begriff der "Müdigkeit" ist ein Grund, warum ME/CFS von Außenstehenden oft schlecht verstanden wird. "Müde" ist schließlich jeder alltäglich, und diese "Müdigkeit" ist auch gar nicht schlimm. Sie ist ein gesundes Signal des Körpers und lässt sich durch Schlaf beheben.

 

Ich kann mich genau an die normale Müdigkeit erinnern, bevor ich an ME/CFS erkrankte. Auch heute bin ich an vergleichsweise guten Tagen abends noch in diesem Sinne müde. Das kann sogar ein wohliges, entspannendes Gefühl sein.

 

Was jedoch ME/CFS ausmacht, ist etwas wesensmäßig anderes als "Müdigkeit", nämlich die "post-exertionelle Malaise" (PEM), d.h. die krankhafte Verschlechterung des Gesamtzustandes der Erkrankten nach geringfügig erscheinenden körperlichen und/oder geistigen Belastungen.

 

PEM ist mit "Müdigkeit" völlig unzureichend bzw. falsch beschrieben. PEM kann ein Bedürfnis nach Schlaf umfassen, aber kennzeichnend sind u.a. "grippeartige" Symptome, pathologische Fatigue, kognitive Einschränkungen, Schmerzen und Beeinträchtigungen des Herz-Kreislauf-Systems.

 

Diese Symptome sind Manifestationen einer schweren körperlichen Erkrankung. Durch Ruhe und Schlaf lässt sich die PEM nur langsam lindern und vor allem als Krankheitsmechanismus nicht beseitigen. Nach der nächsten zu hohen Belastung kommt die PEM wieder.

 

All dies wird mit dem Begriff der "Müdigkeit" nicht zutreffend erfasst. Dieser weckt falsche Assoziationen und trägt letztlich zur Verharmlosung von ME/CFS bei. Der Begriff sollte daher in diesem Zusammenhang allenfalls mit größter Vorsicht und Genauigkeit verwendet werden.



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