Nichts zeigt die Machtverhältnisse im deutschen Gesundheitssystem deutlicher als die Tatsache, dass Patient*innen seit Jahren wiederholt auf erhebliche Risiken für Menschen mit ME/CFS durch "psychosomatische Rehas" hinweisen – und diese "Rehas" einfach unbehelligt weiterlaufen.

Dass es keine Aufklärung, keine Untersuchung, keinen Schutz für zukünftige und keine Entschädigung für bereits geschädigte Patient*innen gibt, zeigt die Machtlosigkeit der Betroffenen.

Dass diese "Rehas" als sichere und wirksame Maßnahmen beworben und ohne effektive Kontrolle fortgeführt werden, zeigt die Machtüberlegenheit der Reha-Betreiber*innen und der dahinterstehenden Versicherungen.

Es ist ein asymmetrisches und zutiefst autoritäres System, in dem die Erfahrungen und die Stimme der Patient*innen bis zur vollkommenen Nichtigkeit entwertet werden, während die Interessen der anderen Seite sich nach Belieben durchsetzen.

In Vergessenheit gerät dabei, dass ein Gesundheitssystem dazu existiert, die Gesundheit der Patient*innen zu fördern. Diesen Zweck verfehlt ein System, wenn es anhaltende Hinweise auf Gefährdungen von ME/CFS-Patient*innen selbstgefällig ignoriert.

Anhang

Daten und Hintergrundinformationen zu Fehlbehandlungen bei ME/CFS (Bluesky-Thread)